Stillen bei Kuhmilchallergie

Ihr Baby füttern und Kuhmilchallergie in den Griff bekommen



Gerade in der Zeit, in der Sie Ihr Baby erst kennenlernen, können die Symptome einer Kuhmilchallergie Ihnen als Eltern Sorgen bereiten. Doch die gute Nachricht ist: Wenn Sie das Kuhmilcheiweiß beim Füttern weglassen, werden Sie mit dieser Allergie gut zurechtkommen. Sie werden schnell merken, dass die meisten Symptome in zwei bis vier Wochen verschwunden sind.

Es ist allerdings sehr wichtig, dass Sie nicht mit kuhmilchfreier Babynahrung experimentieren, ohne dafür eine genaue Anweisung vom Arzt zu haben.


Stillen ist für Sie und Ihr Baby die beste Art des Fütterns. Auch wenn bei Ihrem Baby eine Kuhmilchallergie festgestellt wurde, sollten Sie weiter stillen. Abhängig davon und je nachdem, wie schwerwiegend die Symptome sind, wie alt Ihr Baby ist und ob es noch gegen ein anderes Nahrungsmittel allergisch ist, wird Ihr Arzt Ihnen helfen, für die Kuhmilchallergie eine geeignete Lösung zu finden.


Ihr Baby trotz Kuhmilchallergie weiter stillen



Die Diagnose Kuhmilchallergie sollte kein Grund sein, mit dem Stillen aufzuhören. Denn Stillen ist und bleibt die beste Art der Ernährung – für Sie und Ihr Baby. Muttermilch enthält alle Nährstoffe, die Ihr Baby in den ersten 6 Monaten braucht und ist auch danach noch vorteilhaft. Zusätzlich zu den Nährstoffen gibt die Muttermilch den Schutz Ihres eigenen Immunsystems an Ihr Baby weiter. In seltenen Fällen kann es sein, dass Ihr Arzt Ihnen empfehlen wird, während der Zeit des Stillens keine Kuhmilch oder Produkte daraus mehr zu trinken bzw. zu essen. Nämlich dann, wenn das Immunsystem Ihres Babys auf das Kuhmilcheiweiß in der Muttermilch reagiert.


Früh beginnen: Je früher Sie mit dem Stillen beginnen, desto besser – Ärzte empfehlen, bereits in der ersten Stunde nach der Geburt mit dem Stillen anzufangen, damit Ihr Baby die erste wertvolle Milch (Kolostrum) und ihre schützenden Eigenschaften so früh wie möglich bekommt.


Nachhaltiger Nutzen: Stillen wird auch der Entwicklung von Babys Immunsystem helfen und so die Gesundheit Ihres Babys auf lange Sicht schützen.


Schützend für Sie und Ihr Baby: Studien zeigen, dass Stillen beim Baby das Risiko reduziert, später in seinem Leben Infektionen, Krankheiten im Verdauungstrakt, Diabetes, Fettleibigkeit und sogar Leukämie zu bekommen. Doch Stillen ist auch für Sie als Mutter gut! Es gibt deutliche Hinweise dafür, dass Frauen, die anhaltend stillen, ein geringeres Risiko haben, später an Diabetes, Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken.


Emotionaler Vorteil: Stillen ist wichtig, um mit Ihrem Baby eine starke und anhaltende Verbundenheit zu entwickeln.


Warum ist Stillen so wichtig für mein Baby? Mitunter wegen der faszinierenden Komponente, die als Humane Milch-Oligosaccharide (HMO) bezeichnet wird. Aber was genau sind HMO?



Jahrzehntelange Forschung hat gezeigt, dass Muttermilch neben bekannten Nährstoffen auch eine faszinierende Komponente enthält, die als Humane Milch-Oligosaccharide oder HMO bekannt ist. HMO sind der drittgrößte feste Bestandteil der Muttermilch. 2‘FL und LNnT sind dabei die zwei häufigsten HMO in Muttermilch.1

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Je früher, desto besser



  • Stillen innerhalb der ersten Stunde nach der Geburt stellt sicher, dass das Baby die erste wertvolle Milch bekommt.
  • In den ersten 6 Monaten wird ausschließliches Stillen empfohlen
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Schutzfunktion für sie und ihr baby

  • Muttermilch Faktoren, die das Wachstum und die Entwicklung und verringern das spätere Erkrankungsrisikos Ihres Babys.
  • Stillende Mütter haben ein geringeres Risiko, Diabetes sowie Brust- und Eierstockkrebs zu entwickeln.
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Emotionaler nutzen



  • Sie und Ihr Baby entwickeln eine starke und dauerhafte emotionale Verbundenheit.

Welche Art von Nahrung ist die Beste für mein Baby?



Es gibt nur einen Weg, wie sich die Symptome bei Ihrem Baby bessern können: Sie müssen Kuhmilcheiweiß komplett aus seinem Speiseplan entfernen.


Dabei ist es allerdings ganz wichtig, dass Sie nicht ohne die Empfehlung oder Anweisung Ihres Kinderarztes mit kuhmilchfreier Ernährung experimentieren.


Milchnahrungen, die auf der Basis von Milch von anderen Tieren (z.B. Schaf, Ziege, Pferd, Büffel oder Kamel) hergestellt wurden, sollten bei Babys mit Kuhmilchallergie, insbesondere in den ersten sechs Lebensmonaten, nicht verwendet werden.10 Da tierische Proteine einander sehr ähnlich sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihr Baby bei einer Kuhmilchallergie auch auf diese Proteine allergisch reagiert. Milchdrinks basierend auf Getreide und Nüssen (z.B. Hafer, Reis, Soja, Mandel, Kokosnuss und Haselnuss) sind ebenfalls keine Option. Denn viele davon liefern zu wenig Energie und haben einen extrem niedrigen Eiweißgehalt, wären daher nicht in der Lage, ein gesundes Wachstum und eine gesunde Entwicklung bei Ihrem Baby zu unterstützen. Um Kuhmilcheiweiß aus der Ernährung Ihres Babys zu entfernen und Ihr Baby trotzdem mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen, wurden Spezialnahrungen entwickelt. Diese basieren auf speziellen Eiweißen in Kuhmilch (Molkeneiweiß oder Kasein), die in einem speziellen Verfahren so behandelt wurden, dass sie von Babys Immunsystem nicht mehr als Fremdkörper erkannt werden – und deshalb auch keine allergische Reaktion auslösen. Die nachfolgende Tabelle erklärt die Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten von Spezialnahrungen. Ihr Arzt wird Ihnen helfen, die beste Spezialnahrung für Ihr Baby zu finden. Der Wissenschaft ist es zudem vor kurzem gelungen die beiden HMO 2‘FL und LNnT strukturidentisch nachzubilden und in bestimmten Spezialnahrungen für Kuhmilchallergie einzusetzen.


eHF

AAF

Was ist das?

eHF steht für ‘extensiv hydrolysierte Spezialnahrung` . Die Proteine in der Kuhmilch, die bei Ihrem Baby allergische Reaktionen verursachen können, wurden stark aufgespalten (hydrolysiert).

AAF ist die Abkürzung für ‘Aminosäure Spezialnahrung” Diese Spezialnahrung enthält kleinste Eiweiß-Bausteinen, die Aminosäuren genannt werden.

Woraus besteht die Spezialnahrung?

Die verschiedenen Eiweißarten in Kuhmilch wurden in kleinere Teile aufgespalten. Dadurch können sie vom Immunsystem Ihres Babys nicht mehr als Fremdköper erkannt werden. Die Spezialnahrung enthält jedoch alle anderen Nährstoffe aus der Kuhmilch, um Wachstum und Entwicklung Ihres Babys zu unterstützen. Einige der eHFs enthalten auch Laktose.

Die Eiweißquelle in dieser speziellen Nahrung stammt von den Eiweißbausteinen – den Aminosäuren. Da diese von Natur aus auch in allen Eiweißarten des menschlichen Körpers vorkommen, verursachen sie keine Immunreaktion und sind deshalb geeignet für Babys, die sehr stark auf Kuhmilcheiweiß reagieren.

Für wen ist die Spezialnahrung?

Sie ist bei Babys mit der Diagnose Kuhmilchallergie die erste Wahl.

Diese Spezialnahrung wird empfohlen, wenn Ihr Baby schwere allergische Reaktionen auf Kuhmilcheiweiß zeigt.


Die Spezialnahrungen der Nestlé Health Science


Die Spezialnahrungen der Nestlé Health Science wurden entwickelt, um Säuglingen mit Kuhmilchallergie alle Nährstoffe zu liefern, die für eine gesunde Entwicklung notwendig sind. Gemeinsam mit der Bereitstellung wichtiger Informationen zur frühzeitigen Erkennung der Kuhmilchallergie können so Lösungen gefunden werden, die für alle gleichermaßen befriedigend sind: Für Sie als Eltern, für Ihren Kinderarzt und für Ihr Baby.


Beikost zufüttern


Wenn ausschließliches Stillen nicht möglich ist, oder wenn Sie das Stillen mit einer Ersatznahrung ergänzen, wird Ihr Arzt Ihnen helfen, die beste Spezialnahrung zu finden – frei von Kuhmilcheiweiß. Bei der Entwicklung dieser Spezialnahrungen stand das Wohlbefinden und die Gesundheit von Babys an oberster Stelle. Deshalb enthalten diese Spezialnahrungen alle notwendigen Nährstoffe, die ein Baby für sein Wachstum und seine Entwicklung braucht.


Bei einem sechs Monate alten Baby wird das Stillen (bzw. die Spezialnahrung) allein nicht mehr ausreichen, um das Wachstum und die Entwicklung voll und ganz zu unterstützen; deshalb sollte Beikost eingeführt werden. Während dieser Zeit kann Stillen (oder eine geeignete Spezialnahrung) auch weiterhin die hauptsächliche Nahrungsquelle für Ihr Baby sein.


Es gibt einen speziellen Zeitpunkt, an dem Beikost eingeführt werden sollte, üblicherweise, wenn das Baby etwa sechs Monate alt ist. Bei zu früher Einführung von Beikost besteht das Risiko, dass Ihr Baby erkrankt. Denn der Reflex, der die Bewegung von fester Nahrung im Mund und das Schlucken unterstützt, entwickelt sich normalerweise zwischen dem 4. und 7. Monat. Davor wird Ihr Baby noch nicht bereit dazu sein. Wenn Sie andererseits zu spät mit der Beikost starten, könnte Ihr Baby nicht genug Nährstoffunterstützung von der Muttermilch oder der Flaschennahrung bekommen. Dies wiederum könnte das Risiko für einen Vitamin- und Mineralstoffmangel erhöhen und zu einem verzögerten Wachstum führen. Die Einführung von Beikost liefert aber nicht nur zusätzliche Nährstoffe, sondern regt mit seinen unterschiedlichen Konsistenzen und Geschmäckern auch die Sinne des Babys an. Gleichzeitig eröffnet es dem Baby auch Möglichkeiten, seine motorischen Fähigkeiten weiter zu entwickeln.


Haben Sie keine Angst, mit ein paar wenigen Tipps und Tricks wird die Einführung von Beikost einfacher und entspannter als gedacht – selbst bei Kuhmilchallergie!

Service und Kontakt

Wir sind für Sie und Ihre Patient:innen da:

phone icon Infotelefon: 0800 664 7237 (kostenfrei)
Mo.-Do.: 9-17 Uhr Fr.: 9-15 Uhr

Quellen:

  1. Hegar B et al. Pediatr Gastroenterol Hepatol Nutr 2019;22(4):330-340.

Wichtiger Hinweis: Mütter sollen ermutigt werden, ihr Baby zu stillen, auch wenn eine Kuhmilcheiweißallergie vorliegt. Dies erfordert eine qualifizierte Ernährungsberatung, um jegliche Quelle von Kuhmilcheiweiß in der Ernährung der Mutter auszuschließen. Bei einer Entscheidung für eine Spezialnahrung ist die auf dem Etikett befindliche Gebrauchsanweisung zu beachten. Nicht abgekochtes Wasser, nicht sterilisierte Flaschen, falsche Verdünnung, unsachgemäße Lagerung, Zubereitung und Nahrungsgabe können zu Erkrankungen des Kindes führen. Althéra®, Alfamino® und Alfamino® Junior sind Diätetische Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (Bilanzierte Diäten), die unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden müssen.​

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